
Holz ist das unglaublich feste Organ, welches Bäumen außerordentliche Stabilität auf Druck- und Zugbelastungen verleiht.
Auf den ersten Blick macht Holz den Eindruck, es sei ein einfach aufgebautes Gebilde mit homogener Struktur.
Tatsächlich ist Holz komplex zusammengesetzt und bildet sich aus einem Verbund unzählig vieler lebender Einzelzellen.

In den schönen Strukturen der Blattstängel-Querschnitte sind die unterschiedlichen Zellgruppen gut zu erkennen:
Bäume sind Paradebeispiele für die Fähigkeit der Natur, sehr große fraktale Strukturen durch molekulare Prozesse aufzubauen. So bildet der organisierte Verbund an Zellen eine extrem widerstandsfähige Architektur, die Bäumen die Möglichkeit gibt einen Stammdurchmesser von über 10m, eine Höhe von über 100m, oder ein Volumen von 1500 Kubikmetern zu erreichen!
Bäume können dabei mehrere tausend Jahre alt werden und dabei eine unglaubliche Masse von über 1 Million Kilogramm erreichen!
Holz ist als natürlich gewachsenes Material eingebunden in den Stoffkreislauf der Natur. Viele Bäume sterben aufgrund von Erkrankungen oder Umwelteinflüssen, wie z.B. Viren, Bakterien, Pilze, Sturm, Frost, Erdrutsch, Schneebruch — oder menschliche Hand.
Wenn ein toter Baum im Wald liegt, können sich Mikroorganismen davon ernähren und zersetzen das Holz dabei in seine Grundbestandteile, welche dann im Boden wieder anderen Pflanzen zur Verfügung stehen. Neben unzähligen anderen Mikroorganismen im Waldboden sind es fast ausschließlich Pilze, welche das polymere Biomaterial der Bäume effektiv aufspalten und dessen Energie verwerten können. Holz verliert zunehmend an Festigkeit, wenn Pilze diese Stoffe abbauen – es wird morsch.
Wenn dieser Zersetzungs-Prozess zum richtigen Zeitpunkt durch Trocknung gestoppt wird, kann das Holz noch soweit intakt sein, dass es kaum an Stabilität verloren hat und wunderschöne Färbungen der Pilze zum Vorschein kommen.
