Manche Pilze essen am liebsten Bäume.

Pilze können Bäume in ihre elementaren Bestandteile aufspalten, weshalb sie eine Schlüsselstellung in der Regeneration des Ökosystems Wald einnehmen – sie bilden das letzte und erste Glied der Nahrungskette und schließen somit den Stoffkreislauf der Natur.
Indem Pilze totes organisches Material abbauen und die darin enthaltenen Stoffe in anorganische Nährsalze umwandeln, können diese Nährstoffe und Mineralien als Ausgangsmaterial wieder für den Aufbau neuer Biomasse genutzt werden.

Die Struktur von Holz verändert sich, wenn Pilze es mithilfe von Enzymen aufspalten, um sich von seinen Bestandteilen zu ernähren.
Dabei kommt es zu schönen Verfärbungen, die — je nachdem wie sich die Interaktion der Pilze im Holz abspielt— in drei Arten unterschieden werden:
Weißfäule
Es werden mehr als eine Million Pilzarten vermutet, die Holz weiß färben.
Obwohl Weißfäulepilze imstande sind, alle Hauptkomponenten von Holz zu zersetzen (Lignin, Zellulose & Hemizellulose), wird vorrangig das braune Lignin abgebaut. Die helle Zellulose bleibt intakt zurück und das Holz erscheint gebleicht.
Pigmentierung
Pilze dieser Art können extrazelluläre Pigmente im Holz einlagern. Diese Pigmente lassen das Holz in unterschiedlichen Farben erscheinen —z.B. grün, rosa, blau, violett.
Viele dieser Pilze zersetzen die Grundstoffe des Holzes relativ langsam, sodass auch großflächige Verfärbungen entstehen können, bevor das Holz zu weich zur Bearbeitung wird.
Zonen-Linien
Wenn Pilze im Holz aufeinandertreffen bilden sie an der Begegnungszone jeweils eine stabile Melanin-Schicht um ihre Außenfläche, um ihre bereits für sich beanspruchten Nahrungsressourcen zu sichern. Auf einer geschliffenen Holzoberfläche werden die Zonen-Linien der unterschiedlichen Pilzkulturen als klare schwarze Linien sichtbar.
